Wandel durch Annäherung“ – mit diesem Slogan prägte Egon Bahr vor rund 50 Jahren die deutsche Ost- und Entspannungspolitik. Der Kalte Krieg ist Geschichte, aber Bahrs pragmatischer Realismus aktueller denn je. Zum Beispiel sein Postulat der „Politik der kleinen Schritte“.
Weltweite Aufrüstung, fehlende Rüstungskontrolle und enge Verbündete auf Abwegen zwingen die europäischen Staaten, ihre Sicherheitspolitik neu auszurichten. Wie umgehen mit einem amerikanischen Präsidenten, der nationale über gemeinsame Interessen stellt? Wie Russland einbinden, trotz der bestehenden Differenzen? Wie innerhalb der EU die unterschiedlichen Interessen bündeln?
Um diese Fragen ging es beim 3. Egon Bahr-Symposium in Berlin. Unter dem Titel „Gemeinsame Sicherheit neu denken – Europäische Impulse und Verantwortung“ hatten die Friedrich-Ebert-Stiftung und der Willy Brandt-Kreis zu der eintägigen Veranstaltung eingeladen. IFSH-Direktorin Prof. Dr. Ursula Schröder führte während einer Podiumsdiskussion in das Thema ein und moderierte den anschließenden Austausch. Auf dem Podium saßen neben dem SPD-Außenpolitikexperten Rolf Mützenich Matthias Dembinski von der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung, Hans Stark vom Institut Français des Relations Internationales und Bundeswehr-General a.D. Harald Kujat.
Ein reger Gedankenaustausch zwischen Wissenschaftlern, Fachpolitikern und Angehörigen der Streitkräfte – so wie ihn Egon Bahr immer gesucht hatte.
(c) FES, Mark Bollhorst